Le Chronique d'Astyde

 

Dies sei die Chronik der Astyden, wie sie niedergelegt ist in der Großen Bibliothek von Loquitea. Die Niederschrift beginnt vor 600 Jahren, als Roland I. sein Volk nach Astydien brachte. So schrieb Eyvel Glerdey, Skriptor des großen Roland: Drei Völker kamen über das große Gebirge im Osten. Wir die wir Anhänger König Rolands waren, sowie das große Volk der Averdun und das Volk der Dorden. Wir folgtem einem hohen Bergpass. Im Norden erstreckte sich ein gewaltiges Hochplateau und eisige Winde machte den so schon beschwerlichen Weg fast unmöglich. Abertausende folgtem dem Troß und viele waren auf der Strecke geblieben. Der Segen des Gerechten schien uns verlassen zu haben. Doch der König war unermüdlich und seine Bannerträger zogen das Volk hinter ihnen her. Keiner wollte den hohen König verlassen und genauso wollte keiner umkehren in die Länder der Feinde. So trieben wir monatelang entlang der Höhen und gründeten alsbald aus Schutz vor dem Winter eine Siedlung. Und der König nannte sie Hedfreyd auf dass wir dort ruhen konnten. Viele Male in diesem Winter griffen uns Wilde aus dem Südosten an, doch die Holzwälle Hedfreyds hielten ihnen stand. Doch kaum war die Sonne wieder höher am Himmel so zog es den König weiter. Viele blieben hier und leisteten ihren Eid zum Schutze des Volkes und wieder wurden die Banner in den Himmel gereckt auf dass sie ihnen folgen würden. Wir folgten dem Pass nach Südwesten und die Berge wurden flacher, der Schnee fiel seltener und Hoffnung keimte in vielen von uns. Dann trug es sich zu, dass wir den großen Wall erreichten. Ich darf ihn so nennen, denn es war ein Wald unendlicher Ausdehnung der sich vor uns auftat. Er reichte von Horizont zu Horizont und schien undurchdringlich. Der König pries ihn als großen Segen, denn dahinter seien die heiligen Lande, die uns Frieden schenken würden. Er sei ein Geschenk des Gerechten, der uns in allen Tagen von nun an schützen würde. Doch der große Herzog Bertrand I. der Averdun war anderer Meinung. Er sagte der Wall sei ein Zeichen an anderer Stelle weiter zu suchen, der Gerechte sage uns damit nach Norden zu gehen, um dort fruchtbares Land zu suchen. Es entbrannte ein großer Streit und den Führern des Volkes sowie unter den großen Geistlichen. Und so sollte unser Volk auf eine große Probe gestellt werden. So geschah es, dass Großherzog Bertrand I. und dessen führender Geistlicher, der heilige Vater Curand, dem König vorwarfen ein Verräter zu sein und mit dem Gerechten brechen zu wollen. Und es kam, dass der heilige Vater Curand den Großherzog Bertrand I. zum König ernannte. Doch der große Roland war sich sicher, die Zeichen richtig gedeutet zu haben und hieß den Herzog und den heiligen Vater als Verräter an der Krone und veranlasste die Verräter hinzurichten. So kam es zur großen Spaltung und vor den Toren einer neuen Welt entbrannte ein Kampf und dieser sollte unser Schicksal besiegeln. Vierhundert Mann zogen gegen dreihundert ihrer Brüder und der Himmel verfinsterte sich. Und es kam, das Roland den Verräter Bertrand auf dem Felde erschlug und die Moral der Averdun schwand dahin. Doch war ihre Zahl zu groß und Roland musste trotz allem den Rückzug antreten. Der heilige Vater Cardun so hieß es ernannte den Sohn des Bertrand, Bertrand II. zum König der Astyden. Und die Spaltung sollte vollbracht sein. Roland und seine Anhänger folgtem ihrem König in den großen Wald und die Averdun folgtem ihrem Weg nach Norden. Die Dorden, deren Verluste in der Schlacht auf Seiten Rolands am größten waren, gründeten an jener Stelle das Herzogtum der Dormark, wie es noch lange bestehen sollte. Und wie der hohe König es vorhergesagt hatte, durchquerten wir den Wall im Westen und erreichten unser gesegnetes Land. Dort wurde das Königreich Gleywar gegründet und es reichte vom großen Wald im Osten bis zum großen Fluß Trond im Norden und bis an die See im Süden. Im Westen tat sich eine neues Gebirge auf und viele Wilde hausten dort und es sollte noch lange ein Hort der Unruhe sein.
Hier endeten die Schriften des Eyvel Glerdey. Er sollte nichts mehr berichten von den großen Wanderungen nach Süden und Westen und vom Zusammenschluß mit der Dormark. Und vom großen Krieg mit den Averdun, deren Reich sich im Norden ausdehnte.
Jene Geschehnisse finden sich in den Aufzeichnungen des Halther Krenigg, dem heiligen Vater von Vimundsburgh.