Lesen und Schreiben

Unsere Ritter sagten zwar immer gerne: "Lesen?! Das können bei uns nur Frauen und Priester!"

Jedoch ist das nicht die ganze Wahrheit und man sollte wissen, warum sie das so sagen.
Lesen und Schreiben gilt bei uns als hohe Kunst und nicht unbedingt als Privileg oder Notwendigkeit. Wer Lesen und Schreiben kann, hat sich lange damit befasst und viel Zeit darauf verwendet. Es ist damit auch eine teure Angelegenheit, da diese Person während der Ausbildung auch nicht unbedingt Arbeiten und Geld verdienen kann.

Lesen und Schreiben können
- Damen, weil sie den Herren Abends in der Kemenate aus der heiligen Schrift vorlesen
- Priester
- Ministrale, Herolde
- Korporale, also die höheren nichtadligen Dienstränge, die die eigentliche militärische Arbeit tätigen
- und einige weitere Individuen

Da Ritter nuneinmal vor allem im Kampf etc. geschult werden, bleibt nicht viel Zeit dafür auch noch Lesen und Schreiben zu lernen und außerdem hat man auch genügend Personen im Umfeld die das können - denn auf jedem Lehen ist mindestens ein Priester vorhanden. Es besteht somit keine unmittelbare Notwendigkeit für einen normalen Ritter Lesen und Schreiben zu können.

Anders ist es bei Ministralen, die in der Regel auch Ritter (naja sagen wir Amtsritter) sind, für die ist es natürlich unabdingbar, dass sie Lesen und Schreiben können. Jedoch werden sie von den "ordentlichen" Rittern oft belächelt, was auf Gegenseitigkeit beruht, doch würde das an dieser Stelle zu weit führen (es sei aber noch gesagt, dass ihnen nachgesagt wird, dass sie durch ihre Fuchtelei mit der Feder eher wie ein Weib mit einem Fächer wirken).

Des Weiteren sind noch die Ordensritter zu nennen. Da sie durchaus zu den Priestern zählen, gehört zu ihrer Ausbildung auch die Schreibkunst.

Noch ein abschließendes Wort zu den Korporalen. Dieses sind Bürgerliche, meist aus Händlerfamilien. Da nicht alle Söhne das Geschäft übernehmen können, treten einige den Armeedienst an und da sie Lesen und Schreiben können, erhalten sie Aufgaben bei denen ihre Fähigkeiten ausgenutzt werden können. Auf jeden Fall werden sie nicht einfach auf dem Schlachtfeld eingesetzt, da sie dafür zu wertvoll sind und nicht für den Kampf taugen (im Gegensatz zu arbeitenden Bauern sind Händlersöhne eher blass und hager - oder fett). Somit werden sie zwar von den Hauptmännern für ihre geistigen Fähigkeiten sehr geschätzt, jedoch da sie sich nicht für den Kampf eignen nicht als vollwertiger Mann anerkannt.

Dadurch kommt der Spruch von den Lehensrittern "nur Frauen und Priester können schreiben", damit sind also auch Amstritter, Korporale und Ordensritter gemeint.