Militär in Astydien

 

Index
Die Astydische Armee 
- Größe der Armee
- Struktur und Aufbau
- Ränge
- Die Brigade
- Garnison
Die Schlachthaufen der Grafen
- Struktur der Schlachthaufen
- Wie viele Truppen hat ein Lehensritter

 


Die Astydische Armee

Größe der Armee

Astydien hat im Kriegsfall eine Armee mit der Größe von insgesamt 69.000 Soldaten (in dieser Zahl sind sämtliche Waffengattungen enthalten).
Diese Zahl setzt sich aus folgender Überlegung zusammen:
Von allen Einwohnern werden zuerst einmal nur die Männer eingezogen. Dann kann man sich überlegen, dass man auch nur knapp die Hälfte seines Lebens wehrfähig ist; und schließlich wird auch nicht jeder eingezogen, der kämpfen kann, denn dann wäre niemand mehr da, der die Armee unterhalten und versorgen könnte. Da wir uns in einer mittelalterlichen Gesellschaft bewegen, braucht man knapp 9-10 Bauern um einen weiteren ernähren zu können, eine höhere Zahl wäre für das Land hochgerechnet auf die Dauer wirtschaftlich nicht tragbar. So kommt man auf die Abschätzung, dass im Krieg jeder 40. Einwohner zur Armee eingezogen wird. Im Friedensfall ist die Armee natürlich wesentlich kleiner, jedoch schwanken die Zahl; man kann aber mit jedem 100. rechnen.

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Struktur und Aufbau

Die astydische Armee ist in 23 Divisionen aufgeteilt. Jede Division wird aus einer bestimmten Region rekrutiert und hat dadurch immer eine bestimmte Prägung, die sich auch in der Waffengattung bemerkbar macht. 
Eine Information, die jeder Soldat kennt seine Truppenziffer, z.B.: 4. Rotte im 2. Zug der 1. Brigade, XIV. Division.
Wie lange ein Soldat seinen Dienst in der Armee zu leisten hat, hängt von der Regionen ab, von wo er rekrutiert wurde.

Die Divisionen sind wie folgt regional zugeordnet:
1-7     Gleywar
8-12   Avermandois
13-16 Dormark
17-19 Accydion
20-23 Nikretia

In dem Diagramm ist der Aufbau einer astydischen Division erläutert. Dabei wurde von einem mittleren Rekrutierungsgrad ausgegangen.Werden weniger Truppen benötigt, so wird die dritte Brigade der Division eingespart, werden mehr benötigt, so wird eine weitere Brigade ausgehoben.

 

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Ränge

In der astydischen Armee werden drei Arten unterschieden: Die Soldaten, die Korporäle und die Hauptmänner.

Die Soldaten sind die einfachen Kämpfer, die aus dem einfachen Volk rekrutiert werden - meist Leibeigene. Sie stellen mit Abstand den größten Teil der Truppen und sind in Rotten mit bis zu zwei Dutzend Mann organisiert. Eine Rotte wird von einem Soldaten angeführt und sich auch um sie kümmert, er trägt den Titel des Rottmeisters. 
Da man von einem einfachen Soldaten nicht erwarten kann, dass er alle Ränge der Armee kennt, spricht er alle Hauptmänner mit "Herr Hauptmann" an.

Die Korporäle sind Nichtadlige - in der Regel Bürger, die ein recht hohes Ansehen genießen, gebildet sind und die Befehle der Hauptmänner ausführen bzw. an die unteren Ränge weitergeben. Sie stehen den Hauptmännern beratend zur Seite und haben meist sogar mehr militärische Erfahrung als sie. 

Die Hauptmänner sind Herren von Stand. Ritter, führen Züge oder Brigaden an. Die höheren Ränge der Divisionäre oder Generäle obliegen dem hohen Adel, wobei in den seltenen Fällen selbst ein Ritter eine Division anführte. Hier liegt auch der Grund, warum gute Korporäle so wichtig sind, denn häufig übernehmen Adlige ein Heer, ohne über genügend Kenntnisse zu verfügen

Rangübersicht

---- Adel ----
Hauptmann
                    General
                    Divisionär  (Division)
                    Brigadier   (Brigade)
                    Leutnant    (Zug)
---- Volk ----
Korporal
                    Webel       (im Brigadestab, in Einzelfällen auch im Divisionsstab)
                    Korporal
Soldat                    
                    Rottmeister
                    Soldat

Sonderränge

Adjutant: Der Adjutant ist ein erfahrener Hauptmann, der dem Divisionär unterstellt ist. Er steht ihm beratend und ausführend zur Seite.
Gefreiter: Langgediente Soldaten, die häufig in höheren Leibgarden dienen, und vom Wachdienst befreit sind.
Fähnrich: Soldaten, die die Truppenfahne in den Kampf führen.Dieses ist im Kampf eine wichtige Aufgabe, da über die Fahnen Signale und Befehle gegeben werden, und dieses eine wichtiger Teil der Schlachtführung ist.

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Die Brigade

Die Brigade ist das Kernstück der astydischen Armee. Soll eine Armee in den Kampf gezogen werden, ein Gebiet gesichert werden, dann werden die Truppen in Brigaden gezogen. Werden irgendwo Kasernen oder Festen bezogen, dann wird das auch in Brigaden getan. Die Brigade wird zwar für bestimmte Einsatzbereiche zusammengestellt, bildet aber immer ein flexibles Heer.

Eine Brigade besteht aus 600 Mann und sie wird immer von einem Tross begleitet. Dieser Tross besteht aus allerlei Volk, welches die Soldaten eigentlich mit Nahrung und Material versorgen soll - Köche, Schmiede, Feldscherer, etc. - jedoch gibt dort auch genügend, die sich dem Tross anschließen und für die Zerstreuung der Soldaten sorgen, wie Schausteller, Huren, Gaukler, etc.

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Garnison

Garnisonen sind Orte, an dem Truppenteile und militärische Dienststellen ständig untergebracht sind. In dem Fall der astydischen Armee sind es vor allem die Divisionsstäbe, die fest stationiert sind und nur für große Schlachten, wo ganze Divisionen aufgestellt werden, positioniert werden. Zu ihren Hauptaufgaben gehört die Verwaltung und die Ausbildung der Soldaten.

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Die Schlachthaufen der Grafen

Struktur der Schlachthaufen

Stellt ein Graf ein Heer auf, so greift er auf seine Vasallen zurück. Dieses variiert in der Größe anhängig von der Zahl seiner Lehensritter und einiger weiterer beschäftigter Ritter, die er sich unter Umständen leisten kann. Die Lehnsritter ziehen mit den Männern, die sie aus ihren Lehen rekrutiert haben in die Schlacht. Diese Truppen werden "Lanzen" genannt.

Jede dieser Lanzen besteht aus einem Ritter und seinem Gefolge - seinen Knappen, einigen Waffenknechten (Bogenschützen oder Spießträger) und dem Tross. 
Die Lanzen werden in Bannern (5 - 10 Lanzen) und diese Banner dann in Schlachthaufen (5 - 10 Banner) zusammengefasst. 

Es ist anzumerken, dass eine Lanzen in der Regel schlechter ausgebildet ist als eine Rotte der Armee. Dementsprechend kommt die Armee auch mit wesentlich weniger Rittern aus (die Soldaten wissen, was sie in bestimmten Situationen tun müssen und ihr Herr muss nicht bei jedem Schritt hinterher sein). 
Als grober und schneller Überblick über die Truppenstärke eines Grafen kann man die Einwohner durch 1.000 (Standardleheneinwohnerzahl) teilen - so bekommt man die ungefähre Zahl der Lehensritter.

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Wie viele Truppen hat ein Lehensritter 

Ein Standardlehen hat in Astydien 1000 Einwohner davon sind schon einmal rund 500 nicht wehrfähig, da es Frauen sind. Es bleiben also noch 500 und jetzt überlegen wir uns, wie viele im wehrfähigen Alter sind. Streng genommen sind es die Hälfte, man muss ja Kinder und ganz Alte abziehen. 
Also gilt: 
von den 500 übrigen können zwischen einem Drittel und der Hälfte für Feldzüge eingezogen werden, da diese jedoch auch die wirtschaftlich stärksten sind, wäre ein Lehen nicht in der Lage auf alle diese Männer zu verzichten. 
Es gibt die grobe Richtlinie, dass man 10 Bauern braucht um einen Nichtarbeitenden zu versorgen (z.B. Adel, Städter, Soldat...WICHTIG: bei der Rechnung fällt die Familie des Bauern immer weg, es geht immer darum, wie viele man außer der Familie zusätzlich ernähren kann) deshalb sagen wir, dass von den kampffähigen Männern also ein zehntel weggenommen werden kann, ohne dass das Lehen wirtschaftlichen Schaden erhält. 
Wir wären damit also bei 16,7 - 25 Soldaten 

Nun kommt noch ein weiterer Gedanke, der diese Zahlen erhöhen kann. Da das Lehen 1000 Bewohner hat und davon 500 produktiv arbeiten können kann man natürlich anmerken, dass dieses Lehen ja eigentlich bis zu 50 Personen versorgen kann und nicht nur 25 Soldaten. Jedoch kommen zu den Soldaten noch Personen dazu, die auf dem Lehn leben und nicht wirklich produktiv sind: 
Der Vogt, die Garde des Ritters, der "Hofstaat" und die Familie des Ritters und natürlich der Ritter selbst, der eigentlich fünffach zählt (Rüstung, Waffen, Kleidung, Gastgeschenke etc.). Abschließend kommen noch die Steuern an den Lehnsherren dazu und die 50 Mann sind voll. 

Fazit: 
- 16,7 Mann ist ein Wert, den ein Ritter ohne weitere Bedenken abziehen kann, da diese "Ressourcen" vom Lehen schnell wieder aufgefangen werden können. 
- Bei 25 Mann muss der Ritter schon aufpassen, dass er einige wenigstens wieder mitbringt. 
- Bei kurzen Angriffen kann er auch 50 Mann mitnehmen, dann muss er aber auch an seine Reserven ran und seine Familie muss zusammenrücken, wenn da viel schief geht. 
= Wenn der Lehnsherr also sagt, "Ritter hebt Truppen aus" wird er ihm auch noch sagen müssen, wie schwierig die Situation ist: 
"normal" 17 Mann 
"schwierig" 25 Mann 
"sehr unschön" variabel bis 50 Mann 

Diese Zahlen beziehen sich natürlich darauf, dass der Ritter mit seinem "Heer" auf einen Feldzug geht und mit Ausrüstung und Verpflegung erstmal eine längere Zeit weg ist. 
Wenn es sich um kurze Angriffe im Sommer handelt, wo keine großen Ernten etc. anstehen und er mit nicht zu großen Verlusten innerhlab von drei Monaten wiederkommt, kann er bis zu 100 Mann mitnehmen. Da dieses aber ein fünftel seines arbeitenden Volkes ist und fast die Hälfte seiner Männer im besten Alter, wird sich das Lehen bei einem Fehlschlag und großen Verlusten nicht mehr erholen können. 
Wenn Gefahr vom Nachbarlehen droht, können diese Zahlen beliebt nach oben geschraubt werden, da dann jeder der eine Forke halten kann, dieses auch tun wird. 

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