Der Anfang der Zentren der Bildung lag in den Klosterschulen. Mönche waren
an allen Höfen als Lehrer junger Adliger, als Rechts- und Schriftgelehrte
tätig. Doch mit den wachsenden Städten wuchs auch das Bedürfnis nach
Gelehrten aller Art. So entstanden die Universitäten. Die erste in Vimundsburgh
und einige Jahre später wurde die Konkurrenz-Universität in Loquitea-Stadt.
Sie sind zugleich Stolz und Zankapfel der Städte. Stolz, da sie das Ansehen der
Stadt heben und auch da die vielen Menschen, die die Städte besuchen, um Rat
bei den vielen gelehrten Magistern zu erfragen, Geld in die Städte bringen.
Genauso wie Studenten, jedoch führte ihr oft ausfallendes und unmäßiges
Betragen immer wieder zu Streitigkeiten zwischen den Stadtoberen und dem
Universitätskanzler.
Aus weiser Voraussicht liegen die Universitäten auch außerhalb der Städte.
Woher das Vorbild der Vimundburgher Universität stammt ist nicht genau
geklärt. Es gibt verschiedene Sagen, dass Pilger die Idee der Universität aus
fernen Landen mitbrachten, jedoch ist dieses nicht sicher. Jedoch ist sicher,
dass die Universitäten immer weiter ausgebaut werden. Sie genießen ihr eigenes
Recht, sind frei von der Regierung der Stadt und deren Rechtsprechung; die
verwalten alle ihre Angelegenheiten selbst.
Die Studenten organisieren sich nach ihren Herkunftsländern in Gruppen, in
denen sie auch zusammen wohnen. Diese Gruppen heißen "Nationen" oder
auch Burschenschaften. Die Intention ihrer Gründung ist einfach: Fern der
Heimat wollte man dennoch einen Zusammenhalt mit Menschen gleicher Herkunft
schaffen, um Halt in einer anderen Gemeinschaft zu finden, nachdem man aus dem
Familien-, Sippen- oder Zunftverband herausgerissen worden war. Manchmal waren
die Nationen gut Freund miteinander, noch öfter jedoch führten ihre
Rivalitäten zu Unruhe und Aufruht
Jeder Student begann mit dem Studium der "Philosophie", was die
sogenannten sieben Freien Künste beinhaltet:
Grammatik, Rhetorik, Dialektik, Arithmetik, Geometrie, Musik und Astronomie.
Die ersten drei werden zum "Trivium" zusammen gefasst, nach dem
Abschluss kann der Student mit den letzen vieren dem "Quadrivium"
beginnen.
Gelehrt wird an überlieferten klassischen sowie "aktuellen" Texten.
Bücher sind ein kostbares und rares Gut, so dass ein Großteil des Studiums
auch im Auswendiglernen ganzer Textpassagen in den "Vorlesungen"
bestand. Dass Studenten bei ihrer Ankunft bereits ausreichend Lesen, Schreiben
und Grundzüge des Rechnens beherrschen, ist Voraussetzung. Die Dauer des
Studiums der Philosophie liegt durchschnittlich bei 6 Jahren.
Dadurch erlangt man die Befähigung weiterer Studien wie Jura, Theologie oder Medizin, was wiederum bis zu 13 Jahre dauern kann, bevor man den Titel eines Magisters führen durfte. Diese langen Studienzeiten führen oft dazu, dass Studenten aus finanziell weniger gut gestellten Hause, ihre Studium oft unterbrechen mussten, um sich als Schreiber, Hauslehrer oder fahrende Sänger ihr Geld zu verdienen.